Der Diakon, der macht das schon

Seit 1985 bin ich Diakon. Wie ich dazu gekommen bin? Ganz einfach: 1979 habe ich auf dem evangelischen Kirchentag in Nürnberg einen Motorradgottesdienst erlebt, geleitet von einem Diakon. Sowas wollte ich auch machen. Mein Muttchen hätte es noch lieber gesehen, der Sohn wäre Pastor oder Arzt geworden,aber dafür hat's nicht gereicht;)

Kirche als Arbeitgeber, das war nicht immer leicht. Ende der 90er habe ich dann sehr bewusst entschieden, einen anderen Weg zu gehen und diverse andere Erwerbstätigkeiten ausprobiert, z.B. als Verkäufer in einem Outdoor-Laden. Und immer kamen die Menschen um mich herum auf meinen früheren Beruf zu sprechen. Irgendwann habe ich gemerkt: ich kann gar nicht anders als Diakon. So wurde aus dem Beruf eine Berufung; nein, das war es von Anfang an, ich hab's nur nicht gemerkt!

Der Verrückte

War es Zufall oder Fügung? 2007 lernte ich eine Kirchengemeinde in Aurich kennen, die mich mit ihrem geistlichen wie diakonischen Profil und einer ausgesprochen wertschätzenden Atmosphäre überzeugte. Und es gab eine Stelle für einen Diakon. Okay, eine halbe Stelle, auf zehn Monate befristet. Und ich hatte gerade eine 35Std.-Stelle in einem Kindergarten. Unbefristet. Nicht wenige haben mich für verrückt erklärt, diese Stelle anzunehmen. Aber ich hatte ja inzwischen gelernt, dass es immer irgendwie weitergeht. Wer wagt, gewinnt, sagt das Sprichwort. Und ich habe gewonnen. Einen beruflichen Sechser im Lotto. Ich bin immer noch da; seit 2016 mit einer vollen unbefristeten Stelle für zwei tolle Kirchengemeinden.


Der Seriöse

Zum Pastor hat es immer noch nicht gereicht; aber immerhin zum Talar. Muttern ist glücklich;)

Seit April 2017 bin ich auch Prädikant. Als solcher bin ich befugt, Gottesdienste zu halten und das Abendmahl einzusetzen. Was für eine Karriere!:))

Verrückte Ideen im Konfirmationsunterricht oder bei den Musiktheater-Projekten mit Grundschulkindern wird das kaum verhindern;)