Dienstag, 23.07.2019                                        der fünfunddreissigste tag

Wir stehen - mal wieder - gemütlich auf, frühstücken, packen, räumen und fegen die Hütte und sind um 9:15 startklar! In Åndalsnes füllen wir die Spritfässer unserer Bikes mit frischem Brennstoff. Dann geht es Richtung Trollstigen. Die Auffahrt mit durchschnittlich 10% Steigung und einer nicht geringen Anzahl an Spitzkehren in dieser beeindruckenden Landschaft erfordert volle Konzentration. Zumal wir ganz und gar nicht alleine unterwegs sind. An der Tankstelle hatte ich noch einen Pulli unter die Motorradjacke gezogen. Hätte ich das man gelassen. Inzwischen hat die Sonne das Grau des Himmels vertrieben und oben angekommen zeigt das Thermometer 24°Celsius. Ich könnte mir alle Klamotten vom Leib reißen. Manchmal beschleicht mich die Bange Frage, warum wir gerade wir gerade bei solchen Strecken immer so ein Glück mit dem Wetter haben!?

Natürlich latschen wir wie alle Touris auf die Aussichtsplattform und bestaunen die Aussicht. Aber ich muss gestehen: der Kampf um die besten Plätze ist nicht meins. Außerdem wird es Zeit fürs Mittagessen. Von gestern haben wir noch Schwarzbrot und Käse. Echt lecker :) Da stören auch die irritierten Blicke manch asiatischer Touris nicht. Für sie ist es wohl etwas seltsam, dass wir da so mitten in der Landschaft auf einem Stein Platz genommen haben und unsere Brote mampfen.

Plötzlich ziehen wieder Wolken auf und sofort wird es kühl. Also weichen wir ins Cafe´aus und genehmigen uns ausnahmweise mal Kaffee und Kuchen ;)

 

Bis Geiranger ist es nicht mehr weit. Eine kurze Fahrt mit der Fähre von Valldal nach Eidsdal - wir kommen mal wieder so eben noch mit aufs Schiff.

Fünfzehn Kilometer später sehen wir von hoch oben hinunter auf den Geirangerfjord und den kleinen gleichnamigen Ort. Von hoch oben! Das heißt, wir müssen diverse Serpentingen bergab. Gabi ist not amused. Auch wenn der Ausblick gigantisch ist, unsere Aufmerksamkeit gehört der Straße und vor allem diversen bescheuerten Verkehrsteilnehmern. Einen Radfahrer animiert die steil bergab führende Straße von hinten auf die motorisierten Fahrzeuge aufzufahren und in eher weniger passenden Momenten zu überholen. Er grinst - und ich denke: ein Bremsmanöver meinerseits und der Mann ist Geschichte. Oder eine Gefahrensituation wie diese: einem PKW-Fahrer fällt wohl auf, dass er in der verkehrten Richtung unterwegs ist. Kurz entschlossen beginnt er kurz hinter einer Serpentine mitten auf der schmalen Straße ein Wendemanöver. Ich kann's nicht glauben.

Als wir unten ankommen, ist Gabi schweißgebadet. Und auch ich bin wenig begeistert von dem Rummel, der uns empfängt. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegt mitten in dem engen Fjord und der kleine Ort ist völlig überlaufen. Eigentlich müssten wir durch den Ort und auf der anderen Seite wieder etwas bergauf fahren um zu dem Campingplatz zu gelangen, den ich zu Hause im Internet herausgesucht habe. Aber das ist mit meiner Liebsten heute nicht mehr zu machen. Wir steuern den kleinen Platz direkt am Fjord an. Und tatsächlich bekommen wir einen der letzten Zeltplätze.

Heute wird nach dem Zeltaufbau erstmal eingekauft. Wir haben einiges zu kompensieren. Also gibt es neben zwei (!) Dosen Thunfisch zu den Nudeln eine Sahnesauce und zum Nachtisch Geiranger-Bier und Chips! :))

Dem Maddin sein Spruch des Tages:

"Auf dieser Welt muss entweder bald gestorben oder geduldig gelebt werden."

Sunndalsøra - Geiranger                            246km

Ausgaben

(Torsten)

Tanken                                            €36,04

Fähre                                                €12,56

Camping                                         €22,00

 

(Gabi)

Lebensmittel                                 €5,24

Kaffee und Kuchen                     €13,40

Lebensmittel                                 €25,13

 

Gesamt des Tages:                      €114,37

 

Gesamt der Reise:                       €4112,87