Frühstücken, packen wie gewohnt. Es läuft bei uns. Bei der Abfahrt kommt noch ein Berliner auf uns zu und erzählt, dass er schon eine Woche hier festhängt, weil der defekte Kardan seiner BMW ihm das Getriebe zerschossen hat. Nun wartet er auf die Ersatzteile. Noch wissen wir nicht, dass er nicht der einzige bleibt, der uns heute eine solche Story erzählen wird.
Wir starten und fahren eine gute Stunde Richtung Langfjordbotn. Irgendwo mittendrin folgen wir einem Schild mit der Aufschrift "Kafe". Der Weg führt zu einem sehr kleinen und sehr einfachen Campingplatz. Aber wir wollen ja nur einen sehr einfachen Kaffee. Ein sehr junges Mädchen in der Rezeption startet den kleinen Kaffeeautomaten. Milch gibt es leider nicht. Und nach dem ersten Kaffee macht der Automat erstmal eine Pause. Und die Sicherung auch. Nach einer Weile - gut, dass Gabi ihren Kaffee eh lieber lauwarm trinkt - gibt es auch den zweiten Kaffee.
Irgendwo unterwegs kaufen wir noch etwas zu essen. Wenn wir jetzt keine allzu lange Pause machen, könnten wir eventuell heute noch beide Fähren schaffen, die auf unserem Weg nach Tromsø liegen. Das würde die elendig lange Etappe morgen entschärfen. Also los!
Und tatsächlich, wir sind so früh am Fähranleger in Olderdalen, dass wir im Kiosk noch einen Kaffee holen können (diesmal mit Milch). Draußen spricht uns schon ein Norweger in reinstem Ruhrpottdeutsch an. Und auch der Mann im Kiosk spricht unsere Muttersprache fließend. Hier ist wohl ein Nest von Emigranten?
Hinter uns parkt ein Motorradfahrer aus Siegburg. Ulf und ich kommen schnell ins Gespräch. Aber noch weiß ich gar nicht, dass er Ulf heißt. Und auf der Fähre treffen wir den netten Kanadier mit seiner Frau wieder, die wir auf dem Campingplatz in Karasjok kennengelernt haben. Das ist ein fröhliches Wiedersehen. Auch auf der nächsten Fähre von Svensby nach Breivikeidet sehen wir uns natürlich alle wieder.
Der Campingplatz in Tromsø ist nicht mehr weit. Vorher noch einkaufen wäre nett. Der Supermarkt ist zwar von der Schnellstraße aus zu sehen, aber wie um Himmels Willen kommt mensch dahin? Machen wir später. Nur noch die richtige Ausfahrt im Kreisverkehr nehmen und 2km weiter muss der Campingplatz sein. Ich nehme natürlich die falsche. Also drehen wir noch eine Runde durch Tromsø-Stadt.
Als wir auf den Platz kommen sehen wir schon Ulfs Motorrad (nein, ich weiß natürlich immer noch nicht, dass er so heißt). Er erzählt, dass der Kardan seiner BMW leckt (das hatten wir dch heute schon mal?). Jetzt wird er übers Wochenende warten müssen, bis er eine Werkstatt findet.
Der Campingplatz ist nahezu voll belegt. Der sogenannte Zeltwald gibt kaum noch Plätze her. Die Zelte stehen dicht an dicht. Mit Mühe finden wir einen Fleck, auf den unser Zelt passt. Ulf (nein, immer noch nicht ...) baut seines ein Stück daneben auf. Leider müssen die Motorräder vor dem Wald auf einem Parkplatz bleiben. Schöne Schlepperei! Und wer fährt jetzt einkaufen? Niemand. Wir nehmen das Tagesmenü im Restaurant: "traditionelle norwegische Tacos". Traditionelle norwegische Tacos? Für wie doof halten die uns???
Als wir gerade sitzen kommt der Siegburger mit einem Bier ins Restaurant. Wir bieten ihm an, sich zu uns zu setzen. So kommen wir ausführlich ins Gespräch. Und natürlich stellen wir uns endlich auch richtig vor. Jetzt weiß ich, dass er Ulf heißt :)
Ein paar gemeinsame Anknüpfungpunkte entdecken wir. Nicht nur das Motorradfahren. Ulf kommt aus einer freien Gemeinde in Bonn. Da gibt es genügend Gesprächsstoff für den rest des Abends ;)
Dem Maddin sein Spruch des Tages:
"Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan."
Ausgaben
(Torsten)
Tanken €35,11
Fähre €18,09
Fähre €14,51
Camping €23,66
(Gabi)
Lebensmittel €7,78
Kaffee €5,26
Essen €49,22
Gesamt des Tages: €153,63
Gesamt der Reise: €2438,47