Montag, 04.03.2019                                                           der erste tag

Wer hat hier wohl gepackt?

Gabi

Torsten


Um 10:00 steht das Taxi vor der Tür, das uns in die "Stadt" bringt. Dort wartet schon der Reisebus, der uns nach Bremen zum Flughafen bringt. 18 Männer und Frauen gehören zu dieser kleinen Gruppe, zu der in Bremen noch ein paar Menschen aus Leer dazu stoßen werden. Die aus Aurich kommen, kenne ich alle mehr oder weniger. Aber gemeinsam auf Reisen war ich bislang mit niemandem davon. Ein wenig Gedanken mache ich mir schon, bin ich doch das Reisen in solchen Gruppen nicht gewohnt. So kann ich kaum verhindern, dass mir diverse Klischees durch den Kopf schwirren. Und nicht alle sind geeignet auf dieser Seite geschrieben zu werden. Wer weiß, wer das liest ....;)

 

In Bremen steigt die Nervosität. Dies ist tatsächlich der erste Flug meines Lebens. Na ja, nicht ganz. Vor gut zwanzig Jahren habe ich bei einer Tombola den ersten Preis gewonnen: ein Rundflug in einem Motorsegler. Und das mit meiner Flugangst! Aber mutig wie ich bin, habe ich gedacht: jetzt oder nie. Der Pilot war sehr freundlich. Über eine Wiese holperte das Flugzeug, hob ab und ... "Nicht erschrecken, ich muss in den zweiten Gang schalten, da fällt das Flugzeug dann ein wenig ab". Sprach's und tat es und mein Magen vereinigte sich mit dem Gehirn. Seitdem habe ich alles gemieden, was fliegt!

Und jetzt stehe ich Bremen auf dem Flughafen. Bin ich eigentlich verrückt? Vermutlich.

Das Einchecken haben Gabi und ich gestern schon online erledigt. So können wir gleich das Gepäck aufgeben und zur Sicherheitskontrolle. Ja, ich weiß, das man keine Flüssigkeiten im Handgepäck mitnehmen darf. Die Reinigungsemulsion für die Kameralinse habe ich vergessen. Die Beamtin am Röntgengerät schmunzelt und gibt mir meine diversen Gerätschaften zurück. Nette Frau.

Während die Anderen Bücher, Proviant und so in ihrem Handgepäck haben, ist mein Rucksack vollgestopft mit allem technischen Kram, den ich vielleich zwischendurch brauchen könnte. Ich habe mir vorgenommen, ganz viele Fotos und Videos zu machen

 

Oh, Gott, es geht los. Die Maschine rollt auf die Startbahn. Der Kapitän begrüßt uns. Die freundlichen Flugbegleiterinnen erklären uns alles Wichtige für den Notfall. Will ich das wissen?

Das Flugzeug beschleunigt, hebt ab, steigt fast senkrecht - :) - in die Luft, ruckelt beherzt - und die Frau neben quetscht mit ihren schwitzigen Händen die meinigen. Gabi hat mehr Angst als ich :) Ein gutes Gefühl, dass ich viel cooler bin als meine Frau :))

Kaum, dass wir gestartet sind, geht der Flieger schon wieder in den Sinkflug. Was ist jetzt los? Ach ja. Zwischenstopp in Frankfurt. Wir wechseln das Flugzeug und starten Richtung Tel Aviv. Ich bin schon gespannt, was es zu essen gibt - und bin ein wenig enttäuscht. Die Lufthansa-Mahlzeit hat das Niveau eines mittelmäßigen Imbiss. Die Tortellini sind zwar heiß, aber dermaßen verkocht und geschmacksneutral. Da hilft auch das Bier zum Runterspülen wenig.

Um 0:14 stehen wir in der Ankunftshalle in Tel Aviv. Auch hier sind die Kontrollen, wie schon in Frankfurt, erstaunlich entspannt. Zumindest hatte ich mir das deutlich schlimmer und langwieriger vorgestellt; eher so wie damals bei der Einreise in die DDR. Als Gruppe kommen wir an eigenen Schalter für die Erteilung der Visa und schon begrüßt uns unser Guide. Ramziah ist eine ausgesprochen freundliche und quirlige Frau. Sie führt uns zu unserem Reisebus, wo Hasan, der Busfahrer uns ebenfalls freundlich begrüßt, das Gepäck einlädt und uns zu unserer ersten Unterkunft in Israel bringt. Was für ein Gefühl: ich bin in Israel.

Es ist ca. 2:30 als Gabi und ich unser einfaches aber geräumiges Zimmer in Hotel Nes Ammim beziehen. Der Kibbutz, zu dem dieses Gästehaus gehört, wurde 1963 von einer kleinen Gruppe Christen gegründet. Es ist ein kleines Dorf ...., aber das interessiert mich jetzt gerade nicht wirklich. Ich bin müde und die Nacht wird viel zu kurz, um die Eindrücke des Tages verarbeiten zu können. Morgen dürfen wir etwas später frühstücken. Um 8:30! Um 8:30? Wann frühstücken wir denn sonst? Hilfe! Noch ahne ich nicht, was da auf mich zukommt.