Montag, 11.03.2019                                                                              der achte Tag

Heute ist der letzte Tag. Komisches Gefühl. Wir starten mit einer Besichtigung des Baby Hospitals in Bethlehem. Eine tolle Einrichtung der Caritas. Gut 50.000 Babys und Kinder werden hier pro Jahr behandelt, für einen symbolischen Obolus von ein paar Euro (umgerechnet). Wenn die Familie das Geld überhaupt hat. Wenn nicht, geht es auch so. Das Hospital finanziert sich hauptsächlich durch Spenden. Gemeinsam mit dem REHA-Zentrum gehört diese Einrichtung für mich zu den beiden Highlights der Reise. Nirgendwo bin ich den Menschen, den Lebensumständen so nahe gekommen wie hier. Würde Jesus nach Jerusalem kommen, er würde wohl nicht die vielen Kirchen besuchen, sondern hierher kommen. Nicht die Gesunden brauchen den Arzt.

 

Hasan, unser Busfahrer bringt uns nach Tel Aviv. Dieser Mann ist wirklich klasse. So ruhig und souverän habe ich noch keinen Busfahrer kennen gelernt. Danka, Hasan, Du machst einen tollen Job. In Tel Aviv fahren wir ein wenig durch die Stadt und schauen uns das "Bauhaus-Viertel" an. Zum Abschluss geht es in den Stadtteil Jaffa. Ja, das ist der, den die Älteren unter uns noch von den gleichnamigen Orangen kennen. Wir verbringen noch eine Stunde am Meer. Dann geht es zum Flughafen. Ihr ahnt es schon: wir sind heil wieder angekommen. Sonst könnte ich das hier ja auch nicht schreiben;)

Fazit

Ich bin froh, diese Reise gemacht zu haben. Mit der Gruppe haben wir wohl echt Glück gehabt. So entspannt hatte ich das, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Okay, die Hälfte der Gruppe kannte ich schon vorher. Das hilft sicherlich;). So viele Eindrücke habe ich mit nach Hause gebracht. Da sind nun Bilder in meinem Kopf, wenn ich an Israel und Palästina denke. Die sind nicht repräsentativ, die sind subjektiv, aber sie sind persönlich und differenziert. Auch viele der biblischen Texte, mit denen ich mich immer wieder beschäftige, haben andere Färbungen bekommen.

Einen so engagierten und kompetenten Guide wie Ramziah zu haben und solch einen versierten und ruhigen Busfahrer sind sicherlich Erfolgsgaranten einer solchen Reise. Ohne die vielen Erklärungen von Ramziah wäre vieles blass und flach geblieben. Gleichzeitig bedeutet eine geführte Gruppenreise immer auch ein enges Korsett.

Schon in Israel war mir klar: eine bessere Vorbereitung für eine Individualreise in dieses beeindruckende Land, hätte ich nicht bekommen können. Nun weiß ich, was ich mir intensiver anschauen möchte, wo ich, mit deutlich mehr Zeit, unbedingt wieder hin möchte.

Vielleicht wird es ja was mit dem nächsten großen Traum: die Motorradreise auf biblischen Spuren durch Südeuropa und die Türkei, mit dem Schiff nach Haifa, mehrere Wochen in Israel, weiter in den Sudan zu unserer Partnergemeinde und nach Kamerun zu den Eltern meines Schwiegersohns. Na ja, vor der Rente wird das definitiv nichts. Und in diesem Jahr steht ja noch die auch nicht kleine Tour durchs Baltikum und zum Nordkap an, auf den Spuren der Reformation in Nordeuropa. Oh, es gäbe noch so viel zu sehen und zu erleben auf dieser Welt ..... ;)