Wir starten nach einem leckeren Frühstück nach Qumran. Zwischen 1947 und 1956 wurden hier in 11 Höhlen zahlreiche Schriftrollen mit biblischen Texten gefunden. Für die historische wie theologische Wissenschaft ein Meilenstein. Natürlich kannman/frau die Höhlen auch besichtigen, aber natürlich haben wir dafür keine Zeit;)
Auf dem Parkplatz amüsiert mich ein Reisebus. Schilder hinter der Windschutzscheibe mit dem Namen der Gruppe oder Reiseleitung sind nichts Ungewöhnliches. Aber die Amerikaner brauchen es natürlich eine Nummer größer:).
Masada. Die von König Herodes I. zwischen 40-30v. Chr. erbaute Festung thront auf einem isolierten Tafelberg. Eine interessante Stätte, die noch heute erahnen lässt wie das Leben damals war. Die meisten kennen wohl die Geschichte der römischen Belagerung und des kollektiven Selbstmordes einer Gruppe von Juden, die die Festung nach dem Tod Herodes' erobert hatten.
Eine Teilnehmerin erzählt von dem langen Fußmarsch auf die Festung hinauf, den sie in dern 90ern gemacht hat. Damals gab es die Seilbahn noch nicht, die Touristen nun bequem hinauf und herab bringt. Zwei Fußwege gibt es immer noch, einen etwas leichteren und einen ziemlich anstrengenden mit vielen Treppen. Von der Seilbahn aus kann ich Menschen sehen, die auf diesem Weg den Berg erklimmen. Oh, das hätte ich auch gerne getan. Aber dafür haben wir ..... langsam gewöhne ich mich dran;).
Von Masada geht es zur Oase En Gedi. Es ist kaum zu glauben, wir "wandern" zum Davids-Wasserfall. Ganz schön viel Betrieb ist hier. Aber die Landschaft ist unheimlich schön, das Laufen tut gut. Der Weg ist teilweise sogar ein wenig anspruchsvoll. Man/frau könnte sogar noch einen weiteren Wasserfall erwandern. Der Weg soll total schön sein. Und sein Name bezieht sich auf das Hohelied Salomos: Sulamith. Genau wie meine kleine Enkeltochter. Da muss ich hin! Aber so viel Zeit haben wir dann doch nicht:)
Hier soll sich sich David vor seinem Verfolger Saul versteckt haben (1. Samuel 24).
Auf dem Rückweg zum Bus begegnen wir einigen merkwürdigen Pelztieren. Eine Art Murmeltier? Ein zu groß geratenes Meerschweinchen? Wenn meine Recherchen stimmen, handelt es um "Klippschliefer", die tatsächlich zur Gattung der Meerschweinchen gehören.
Wir fahren weiter am Toten Meer entlang. Der nächste Stopp wird eine Badestelle sein. Ob das Wasser tatsächlich trägt?
Schon der Blick aufs Tote Meer während der Fahrt ist grandios. Gabi macht ungefähr 100 Bilder pro Minute mit ihrem Smartphone. Der Profi, also ich, lächelt da nur müde. Das kann ja nichts werden; durch die Scheiben fotografieren. Ich muss gestehen, einige davon sind richtig gut. Du musst schon gut hinschauen um die Spiegelungen zu sehen.
An der Badestelle angekommen -wir sind hier übrigens mehr als 400m unter NN - stehen überall große Warntafeln: Menschen mit Herzproblemen dürfen gar nicht. Schwimmen ist grundsätzlich nur auf dem Rücken erlaubt, Springen strengstens verboten. Das hat mit dem Salzgehalt des Wassers von über 30% zu tun. Das Wasser ist giftig. Wer etwas in die Augen bekommt oder gar schluckt, soll mit Leitungswasser spülen und sich unbedingt bei den Sanitätern melden. Wir gehen trotzdem rein;). Die Umkleidehäuser sind gerade relativ leer. Das soll nachher ganz anders sein. Also rein ins Wasser. Und ja, es trägt! Wir machen ein paar Fotos, zwei kleine Filmchen, viel mehr lässt sich hier nun auch nicht erleben. Also legen wir uns mal trocken und gönnen uns den wohl teuersten Kaffee unseres Lebens.
Auf der Rückfahrt sehen wir von weitem eine Siedlungsmauer, davor ziemlich viel Müll, der wohl aus den direkt dahinter liegenden Häuser einfach dorthin entsorgt wurde. Auch eine Art von Protest.
Müde und zufrieden fallen wir abends in die Betten. Das war ein schöner Tag, nach dem gestrigen schon fast eine echte Erholung. Morgen werden wir Yad Vashem besuchen. Das ist sicher sehr beeindruckend.