Mittwoch, 06.07.2022                                                                          der dritte tag

Wir frühstücken ganz ausführlich. Die See ist nicht gerade ruhig. Am besten lässt es sich im Bett liegend aushalten. Abwechselnd fernsehen und schlafen, und zwischendurch ein paar Seiten lesen. Aber das geht nicht lange :)

Zum Mittagessen gibt es eine dicke Pizza im Restaurant (€13,- pro Person).

Gabi macht regelmäßig einen Screenshot von unserer Position.

Der kurze Zwischenstopp im Hafen von Torshavn ist das Highlight des Tages. Hier verlassen diejenigen das Schiff, die ein paar Tage auf den Färöer-Inseln verbringen wollen, bevor sie mit der nächsten Fähre weiter nach Island reisen. Wir haben leider nicht genug Uraubstage um uns diesen Abstecher erlauben zu können. Dafür genießen wir die Einfahrt in den Hafen und die zum Teil skurrilen Fahrzeuge, die nun auf die Fähre fahren.

Nach dem Abendessen im Restaurant (Gott, sind wir dekadent) gehen wir noch ein wenig "spazieren", bevor wir uns in die Kabine zurückziehen und aus purer Verzweiflung Fußball schauen: EM der Frauen, England gewinnt 1:0 gegen Österreich.

Na dann: gute Nacht:)

Der Pastor

Vebi spricht endlich mit dem Pastor. Er berichtet, dass er im Auftrag des Bischofs einen Bericht verfassen soll. Der Pastor über den Bischof und sich: "Mir macht es jedesmal Spaß, mit dem Alten zu plaudern. Wir sind uns nie einig. Aber in allem kommt es darauf an, einer Meinung darüber zu sein, dass man verschiedene Meinungen hat."

 

Vebi fragt, warum in der Gemeinde kein Gottesdienst zu Weihnachten gefeiert würde. "Was erhabener ist als Worte, schweigt besonders zu Weihnachten", antwortet Pastor Jon.

Und wie verhält es sich mit dem Beschlagen der Pferde? Das sei Seelsorge!

 

Vebi will die Kirche sehen. Die Kirchentür ist zugenagelt. Seit langem hat niemand mehr die Kirche betreten. Gewaltsam müssen die beiden sich Zugang zu dem Gebäude verschaffen. Der Anblick innen lässt Vebi schaudern. Alles ist vermodert, Stühle und Inventar sind entfernt. Oder geklaut? Anderer Verwendung zugeführt worden, nennt es der Pastor.

 

Pastor Jon auf die Frage, warum er denn Theologe geworden sei: "Nachdem ich dahinter kam, dass alle Geschichte nur eine Fabel ist, dazu noch eine schlechte, begann ich, nach einer besseren Fabel zu suchen und fand die Theologie.

 

Und warum er nicht predige? "Mir kommt es manchmal vor, als ob es zu früh ist, Wörter zu gebrauchen, so lange die Welt noch nicht fertig erschaffen ist.