Samstag, 01.09.2020                                                                                   der elfte tag

Früh verlassen wir unser Nachtlager auf dem "Waldcamping Hüttenhof", immer noch froh, dass wir in dieser Nacht ein festes Dach über dem Kopf hatten. Zunächst müssen wir uns wieder durch die Baustelle mogeln. Und es bleibt nicht die einzige. Weitere Umleitungen folgen, die größte hinter Backwang, die uns mal wieder völlig in die falsche Richtung führt. Also fahren wir entnervt 10km zurück. Insgesamt kosten uns die Umleitungen heute mindestens eineinhalb Stunden Fahrzeit. Nachdem wir diese gefühlt im Kreis gefahren sind, erreichen wir schließlich Heidelberg. Der Weg zum Schloss und zum entsprechenden Parkplatz ist nicht ganz einfach zu finden. Und leicht zu fahren mit den schmalen Einbahnstraßen, ordent-lichen Steigungen und ein paar Spitzkehren ist er auch nicht. Aber wir schaffen es, ziehen uns um, ich schultere den Rucksack und die Mission des Tages kann beginnen:


In den Fotokisten meiner Eltern habe ich vor Urzeiten ein Foto gefunden, auf dem mein Vater auf eben diesem Schloss zu sehen ist, im Hintergrund die Marienkirche. Das Foto in schwarz/weiß, stammt aus den 60ern von einer seiner Dienstreisen. Meine Idee: ich versuche, den Aufnahmeort zu finden und das Foto nachzustellen. Gar nicht so einfach. Wir erkunden den kompletten Schlosspark, machen Fotos an allen möglichen und unmöglichen Stellen, aus verschiedensten Perspektiven, immer mit dem Original vergleichend, bis schließlich nur der Schlosshof als letzte Möglichkeit bleibt. Aber dafür werden stolze acht Euro Eintritt pro Person verlangt. Immerhin, wir finden den Ort, an dem die alte Aufnhame entstanden sein muss. Aber warum in aller Welt erscheint auf dem alten Foto die Kirche im HIntergrund viel größer als auf unseren Bildern? Keine Ahnung. Egal :(

Nach gefühlt endlosen Stunden und 20 Kilometer hin und herlaufen übers Schlossgelände fahren wir weiter. Der Campingplatz Mönchberg nimmt uns auf. Ein überschaubarer Platz. Klein, aber ... na ja ;) Die Sanitäranlagen mit dem Charme der 50er sind sauber, ansonsten ist die Atmosphäre hier einigermaßen trostlos. Das trübe Wetter macht es nicht besser.

Kaum habe ich den Kocher vor dem Zelt in Gang gesetzt, beginnt es wieder zu regnen. Wir ziehen um, unter die Überdachung der Mülltonnen. Macht alles nicht wirklich Spaß.

Der Regen hält sich inzwischen in Grenzen und über Nacht soll es sogar trocken bleiben. Um 21:00 löschen wir das Licht. Puh!

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