Sonntag, 08.08.2021                                                                      der zweite tag

Vor(m)Alpenland

Pullach - Achenkirch

 

89,9km - h 5:48 - 860 Höhenmeter - 500 Tiefenmeter

16,7km Singletrail

38,5km Weg

11,2km Fahrradweg

23,8km Straße

0,0km alpines Gelände

 

3% - 13% Steigung/Gefälle

 

 


Wir stehen um 6:30 auf. Das passt. Frühstücken wollen wir im Ort. Nachdem wir alles, was im Auto bleiben soll, verstaut haben, fahren wir einen knappen Kilometer ins Zentrum von Pullach. Dort gibt es zwei Bäcker. Hoffentlich gibt es dort ein Frühstück für uns.

Der erste Bäcker hat zwar schon geöffnet, aber Frühstück gibt es hier nicht. Nicht mal einen Kaffee. Der zweite Bäcker, mir ohnehin der liebere, weil 100% bio, macht erst in einer halben Stunde auf. Also warten wir geduldig. Wenigstens sind wir nach 20 Minuten die ersten in der Schlange.

Ein richtiges Frühstück bekommen wir auch in der "Lokalbäckerei Brotzeit" nicht. Heute ist Sonntag, das Kassensystem ist neu und die Verkäuferin hat ihren zweiten Tag in der Bäckerei - und ist ziemlich quirlig. Aber wir dürfen sitzen, wir bekommen Semmeln (so heißen in Bayern die Brötchen), Brezn (so heißen in Bayern die Brezeln) und Kaffee (der heißt auch in Bayern so). Ein netter Tagesbeginn, Kaffee zu schlürfen, Semmeln zu mümmeln und dabei genüßlich das Treiben im Laden zu beobachten.

Aber wir wollen heute ja noch gut 90 Kilometer hinter uns bringen. Da müssen wir wohl langsam mal aufbrechen.

Noch ahnen wir nicht, dass wir mit unserer Kilometerleistung am Ende im dreistelligen Bereich landen werden.


Ein paar Meter noch durch den Ort, dann geht es in den Wald. Und schon haben wir uns verfahren. Also eigentlich habe ich mich verfahren. Ausschilderung, meine Navigation auf dem Garmin und jene in komoot (hat Gabi auf ihrem smartphone) sind sich nicht so wirklich einig, wo es langgeht. Das geht ja gut los. Wir irren ein wenig hin und her, landen auf Wegen, die wir selbst zu Fuß und ohne Fahrrad nicht nutzen wollten und das Kiox verzeichnet schon am Vormittag 10 Kilometer mehr als geplant. Dass diese uns nur eine Viertelstunde gekostet haben, liegt nur an diversen Abkürzungen auf Asphalt, auf die wir mangels Orientierung  ausweichen :)

Neben dem Asphalt führt uns die Planung aber noch über genügend Waldwege, auf denen wir gehörig im Dreck wühlen können. Die sind nämlich vom gestrigen Regen noch ordentlich feucht.

In Lenggries haben wir 65 Kilometer auf dem Sattel verbracht. Grund genug, in der Pizzeria Luna Piena bei Weizenbier, Salat, Pizzabrot und Espresso unsere Akkus wieder aufzufüllen. Auch die von den Rädern bekommen Nahrung an der Steckdose. Wir werden uns noch angewöhnen, den Platz in Restaurants und Cafes nach dem Vorhandensein einer Steckdose auszusuchen. In aller Regel ist das kein Problem. Natürlich fragen wir stets freundlich, ob wir dürfen. Es soll nur wenige Male passieren, dass uns dies verweigert wird. Ein Mal mit dramatischen Folgen. Aber das ist eine andere Geschichte, an einem anderen Tag.

Die voraussichtlich letzten 35 Kilometer kann es nun im Tour-Modus bergauf gehen. Wir fahren jetzt viel Asphalt. Ach, jetzt ein Sofa und eine Mütze Schlaf ...

Kurz vor unserem Ziel überqueren wir die Grenze nach Österreich. Hier kommt zum ersten Mal der neue Fernauslöser für die neue Reisekamera zum Einsatz. Ich habe mich ja dieses Mal extrem beschränkt, was die Mitnahme von technischem Equipment betrifft. Nur eine Gopro (für den Helm), ein Ministativ, Kamera, Fernauslöser. Das war's. Okay, dann noch das Netbook (bin ich eigentlich blöd?), das Garmin, Smartphone, diverse Netzteile und Ladegeräte, 3-Fach Steckdosenleiste ... mein Rucksack wiegt satte 8 Kilo. Ein paar Sachen zum Anziehen und so mussten ja auch noch mit :) Regensachen und ein par andere Dinge sind in der wasserdichten Packrolle vorm Lenker verstaut, Werkzeug und Ersatzteile in der Satteltasche.

Wir machen noch eine kurze Kaffeepause bei einem Mittelding zwischen Kiosk und Kneipe. Hier besteht übrigens keine Maskenpflicht. Irgendwie gewöhungsbedürftig. Ob wir noch eine Flasche Stroh-Rum mitnehmen? Nee:) Auch wenn die Werbung allerliebst daherkommt.

Wir kommen in der Sportpension Geisler an und werden herzlich aufgenommen. Ein schönes Zimmer und eine schöne Aussicht. Ich habe Halbpension gebucht. Was für ein Luxus im Vergleich zu unseren sonstigen Urlauben :) Kein Zelt, kein Gaskocher, stattdessen ein Doppelbett, Dusche auf dem Zimmer und ein 3-Gänge-Menü. Werden wir auf unsere alten Tage noch dekadent? :)

Suppe, Salat, für Gabi Hirschgulasch für mich Spaghetti, Dessert; ich glaube Gabi ist gar nicht so trauig, dass vegetarische Speisen hier nicht wirklich vorgesehen sind ;) Es ist ja Urlaub! :)