Freitag, 13.08.2021                                                                                 der siebte tag

Familientreffen

Falcade - Karneid

 

48,1km - h3:56 - 1800 Höhenmeter - 2010 Tiefenmeter

 

8,4km Singletrail

29,6km Weg

0,0km Fahradweg

10,1km Straße

2,3km alpines Gelände

 

10%-47% Steigung/Gefälle


Freitag, 13. August 1961: der Bau der innerdeutschen Mauer liegt auf den Tag 60 Jahre zurück. Was für ein Irrsinn. Es ist schon ein schmerzhafter Gedanke, dass wir Menschen so häufig offensichtlich keinen anderen Ausweg sehen, als eine Mauer um uns herum aufzurichten. Nicht nur politisch gilt das, auch im alltäglichen Miteinander kommt das vor. Meistens steht dahinter wohl eine große Angst. Umso wichtiger, dass wir immer wieder darum ringen, solche Mauern zu überwinden ohne dafür neue aufzubauen.

Dass ich mir dieses Datum so gut merken kann, ist übrigens in der Familie begründet: meine Schwester ist an einem 13.08. geboren und ich selbst im Jahr 1961. Willkommene Eselsbrücke:)

 

Aber jetzt habe ich andere Sorgen. Nach einem gemütlichen Frühstück steht die Auffahrt zum Passo S. Pellegrino an. Ca 7km steil bergauf - natürlich wieder auf Asphalt. Ich schwanke ob des Verkers zwischen Angst und Ärger. Es braucht nur 4km bis ich nach einer Pause rufe. Ich muss was trinken. Mir ist heiß. Nicht nur wegen der Sonne. Ein etwas breiterer Schotterstreifen am Straßenrand kommt mir da gerade gelegen.

Willkommene Abwechslung: direkt neben der Straße grasen ein paar Esel. Eines der Tiere scheint sehr kontaktfreudig zu sein. Denke ich. Bis ich merke, dass der/die Esel:in weniger an meiner Streicheleinheit als an meinem orangefarbenen Lenkergriff interessiert ist. Eh, das ist doch keine Möhre!


Weiter geht es zur Passhöhe. Wir machen nur eine kurze Fotopause und nehmen die Abfahrt nach Moena in Angriff. Bergab kann ich mich auch mit Asphalt anfreunden. Bergauf geht nur im Turbomodus, damit es möglichst schnell vorbei ist. 

Die Abfahrt auf der anderen Seite des S. Pellegrino führt uns nach Moena. Wir könnten eine Pause machen? Gleich steht uns nämlich eine wirklich schwierige Strecke bevor. Aber die City ist uns irgendwie zu wuselig. Also fahren wir weiter.

Es geht steil bergauf durch einen nett angelegten kleinen Park. Und dann ereilt uns mal wieder das Schicksal: der Weg ist für Fahrräder gesperrt, und zwar in aller Deutlichkeit. Wir akzeptieren das. Und ich bin froh, dass ich schon gestern eine Alternativstrecke im Navi angelegt habe.

Langsam gewöhne ich mich daran, dass mir die spannendsten Strecken verwehrt bleiben :(

 

Wir fahren auf einem viel befahrenen Radweg mit vielen anderen Touris und Familienausflüglern nach Soraga. Jetzt sollten wir mal an eine Mittagspause denken. Das Restaurant dort sieht doch ganz nett aus? Der Schein trügt. Zum ersten Mal wird uns das Laden unserer Akkus verwehrt. Okay, dann fahren wir eben weiter!

Kurz nach dem Ort beginnt der ordentlich steile Aufstieg zum Karer Pass. Ein schmaler Weg mit brüchigem Asphalt fordert uns trotz Motoruntersützung alles ab. Puh. Pause! Trinken! Weil, wir haben ja mal wieder echt Glück mit dem Wetter :)

Auf dem Karer Pass machen wir endlich eine Mittagspause mit einer leckeren Pizza. Hier dürfen wir auch unsere Akkus laden (wir fragen ja inzwischen immer erst, bevor wir etwas bestellen) und sind bereit für das letzte Etappenstück des Tages.

Da dieses Stück ziemlich kurz wäre, habe ich noch einen netten kleinen Umweg übers Messnerjoch in die Wegplanung eingebaut. Wäre bestimmt ein schönes Teilstück gewesen - wenn ich nicht mal wieder eine Abzweigung verpasst hätte :)

So finden wir uns urplötzlich direkt am Nigerpass wieder. "Schau mal. Dort oben wäre die Messnerhütte gewesen!" "Schön da!"

Auch der Nigerpas bietet ein Cafe. Hier gibt's lecker Kuchen. Das weiß ich noch vom letzten Mal, als ich hier mit dem Motorrad war (2018 - "Zwei Enkelkinder und ein Krankheitsfall"). Wir fahren trotzdem weiter. Ein paar Kilometer weiter soll sich der Schiller Hof befinden, der eine nette Aussicht verspricht. Er findet sich! Obwohl wir zwischendurch mal wieder überlegen müssen, ob wir dem Navi folgen oder der Beschilderung (die an der nächsten Abzweigung fehlt) oder Gabis Smartphone, ....

Steigung und Gefälle auf den breiten Wald- und Schotterwegen sind moderat und wir kommen ohne weitere Zwischenfälle am Schiller Hof an. Dort genießen wir entspannt alkoholfreies Bier und Apfelstrudel (was für eine Kombi).

Eine knappe Stunde noch, dann werden wir von Schwiegertochter und Enkelkindern freudig begrüßt. Und von letzteren natürlich gleich in Beschlag genommen ;)

Aber der Opa braucht erstmal ne kleine Pause auf dem Liegestuhl. Auch die Katze findet diesen Gedanken reizvoll.

Später, wenn mein Sohn von der Arbeit kommt, gibt es Abendessen. Bis dahin ist noch ein wenig Zeit, mit der Enkelin zu spielen.