Der letzte Tag auf dem Rad!?
Imst - Lechbruck am See
92,9km - 6:00 h - 1460 Höhenmeter - 1470 Tiefenmeter
11,2km Singletrail
48,8km Weg
32,6km Straße
0,0km alpines Gelände
4% - 23% Steigung/Gefälle
Etwas angespannt starten wir in den Tag. Vor der Tür des Hostels hängt tatsächlich eine große Tasche mit Brötchen; im Preis inbegriffen. Wir nehmen sie mit in die Gemeinschaftsküche und bedienen uns. Die Luft draußen ist feucht, ohne große Lust schmeißen wir die Regenklamotten über. Doch der leichte Regen weicht recht bald einem grauen aber trockenen Himmel. Wir können bequem gekleidet weiterfahren. Noch fahren wir meist Wald und Schotterwege, die aber recht breit und gut angelegt sind. Befremdlich sind die vielen Erdrutsche, ausgeslöst durchen massiven Regen in den letzten Wochen. Da möchte mensch nicht hineingeraten. Tonnen von ausgerissenen Sträuchern und Bäumen säumen Abhänge am Wegesrand.
Bald wird der Weg enger, steiler und anspruchsvoller. Gabi fährt (fast) klaglos mit. Herrlich wenig Menschen sind hier unterwegs. Dank EMTB-Modus kommen wir gut voran und der schmale, steile Waldweg verliert seinen Schrecken. Selbst dort, wo es etwas verwurzelt wird, bleiben wir im Sattel. Einfach nicht rechts den Abhang hinunterschauen :)
Wir erreichen Fernsteinburg und Fernsteigsee. Jetzt ist das Schlimmste geschafft.
Jetzt geht's bergab, aber sehr flowig. Wir kommen gut voran und sind bald in Biberwier. Hier ist richtig was los. Eine große Holzhütte mit der Aufschrift "Otto's Pistentreff" (ja, im deutschen wird der Genitiv nicht mit Apostroph gebildet, aber das weiß irgendwie kein Mensch mehr) scheint genau der richtige Ort für die Mittagspause zu sein. Eigentlich ist es noch etwas früh und sie öffnen auch gerade erst, aber vor der Hütte gibt es die bislang erste und einzige Ladestation für E-Bikes, die uns auf unserer Reise begegnet. Also nix wie rein, erstmal ein Cappuccino, dann eine warme Suppe und zum Nachtisch endlich mal Kaiserschmarrn (davon redet Gabi schon seit Tagen). Nebenbei bekommen wir mit, dass dem Koch die Eier ausgegangen sind. Der Nachtisch läss auf sich warten. Wir haben uns gerade durchgerungen, die Bestellung zu stornieren als sie doch noch serviert wird. Wir haben das Warten nicht bereut :)
In Lechaschau noch eine Kaffee-Kuchen-Pause und schon am Nachmittag erreichen wir den Campingplatz Lechbruck am See. Das Auto steht schon auf seinem Platz. Jetzt könnten wir schnell das Dachzelt ausklappen und so. Nee, erstmal begrüßen wir unsere Freunde, die ja dankenswerterweise unsere Unterkunft von Pullach hierher gebracht haben. Aber jetzt ... nee, erstmal nen Kaffee. Aber jetzt ... ja, ich mach ja schon. Als wir uns endlich häuslich (oder campinglich?) eingerichtet haben, gehen wir duschen. Hartmut und Susanne sorgen derweil fürs Abendessen. Nett, oder? So langsam gewöhne ich ich daran, bedient zu werden :)
Irgendwann ist es dunkel. Gabi macht noch ein Foto vom Mond. Ich geh schon mal Richtung Schlafsack. Die nächsten beiden Tage werden wir noch hier verbringen, bevor es wieder zurück nach Hause geht. Was wohl die Muskeln sagen werden?
Egal. Gute Nacht.