Dienstag, 17.08.2021                                                                        der elfte tag

Heute geht's bergab - meistens

St. Valentin auf der Haide - Imst

 

 

85,7km - 4:30 h - 620 Höhenmeter - 1370 Tiefenmeter

 

2,5km Singletrail

42,0km Weg

40,3km Straße

0,0km alpines Gelände

 

2% - 29% Steigung/Gefälle


Als wir um 9:00 starten ist es ziemlich kalt und windig, aber zumindest trocken. Schon am Reschensee legen wir eine kurze obligatorische Fotopause ein. Auch wenn es noch gar nicht so lange her ist, dass wir hier mit den Motorrädern gehalten haben.

Kurz hinter Nauders soll ein Singletrail, angeblich S1, durch den Wald steil bergab führen. Gabi streikt. Ich schlucke meine Enttäuschung hinunter und versuche, mich nicht allzu sehr darüber zu ärgern, dass wir bis Martina weiter Straße fahren. Zwischendurch waren wir übrigens kurz in der Schweiz :)

Nicht weit hinter Martina fahren wir zum zweiten Mal an diesem Tag nach Österrich rein. Seltsame Streckenführung!

Wir lassen den Samnaunpass links liegen und queren kurze Zeit später zum dritten mal die Grenze nach Österreich. Merkwürdigerweise haben wir aber kein einziges Mal bewusst eine Grenze in die Schweiz überquert? Gibt's da was von Ratiopharm?

Wir sind jetzt auf dem Fernradweg nach Imst. Auch der ist fast durchgängig asphaltiert, aber wenigstens muss ich mich hier nicht über Autofahrer:innen ärgern, die meinen, Räder hätten auf ihrer Straße nichts verloren ....

In Pfunds machen wir noch eine Kaffeepause, in Prutz wollten wir unsere Mittagspause machen, aber die im Netz ausgewählte Pizzeria hat Betriebsferien und viel mehr gibt's hier nicht. Na, da steigt die Laune. Wir fahren weiter nach Landeck. Auch hier ist es gar nicht so einfach, etwas zu finden. Wir müssen dann auch echte Überzeugungsarbeit leisten um unsere Akkus laden zu dürfen. Dafür ist die Pizza Primavera Gold wert.

Frisch gestärkt geht es weiter und um 16:00 erreichen wir den Romedihof in Imst. Am Eingang hängt zur Begrüßung eine Postkarte, die uns darüber Auskunft gibt, dass unser Zimmer im ersten Stock liegt. An der entsprechenden Tür hängt dann wieder mein Name. Das Zimmer ist klein, aber gemütlich und liebevoll eingerichtet. Dusche und Toilette sind auf dem Flur, die teilen wir mit ein paar anderen Gästen in den benachbarten Zimmern. Ob das wohl laut wird, heute Nacht? Ist ja ein Backpacker Hostel und wir erhöhen das Durchschnittsalter der Gäste signifikant ;)

Wir packen erstmal aus, dann gehen wir einkaufen. Es bleibt noch Zeit, die Route für Morgen neu zu planen. Ohne Singletrails und ohne Autostraßen. Das ist gar nicht so einfach. Über den Fernpass führt eigentlich nur ein Singletrail oder eben die Fernpassstraße. Letzteres ist für mich nicht diskutabel. Ich bin sie 2017 mit dem Motorrad gefahren, das war schlimm genug. Um mich mit dem Fahrrad darauf zu wagen, bräuchte ich definitiv suizidale Tendenzen. Ich bin mir nicht sicher, wer von uns beiden jetzt mehr hofft, dass der Singletrail nicht allzu schlimm wird. Gabi oder ich?

Die letzte Kraft des Tages reicht so gerade noch zum Kochen und abwaschen, dann fallen wir ziemlich erschöpft ins Bett.

Mein linkes Knie tut schon seit heute morgen weh. Zu viel Asphalt. Oje, hoffentlich bekommen wir das morgen hin.