Wie fast immer sind ir um 10:00 fertig zum Start. Natürlich kommt uns auf der engen Ausfahrt des Campingplatzes ein Wohnwagengespann entgegen. Wir müssen rückwärts in die Wiese ausweichen. Für Gabi wird es so eng, dass der Wohnwagen sie fast umwirft. Das fängt ja gut an!?
Die Fahrt nach Pirmasens verläuft unproblematisch. Gabi kriegt langsam den Dreh raus für schnelle Kurven. Bald muss ich mich anstrengen, nicht von ihr geschoben zu werden!;)
Schon um 14:30 sind wir bei der Ferienwohnung, die wir bis Sonntag gebucht haben. Wir bringen unser Gepäck hinein. Draußen trocknen wir das morgens nass eingepackte Zelt. Wir kaufen noch ein, trinken Kaffee, schauen Tour de France und kochen unser Abendessen. Mit dem Chips und Wein endet ein gemütlicher Abend vor dem Fernseher.
Wenn ich heute schon wüsste, dass ich morgen meine Tochter zum Traualtar führen darf ...
Ganz entspannt verbringen wir den Vormittag. Um 13:00 sollen wir abgeholt werden. Ein alter Freund von Mo (Birthes Zukünftiger) kommt und nimmt uns mit zu einer Kapelle auf einem Hügel in der Nähe von Pirmasens. Auf dem Weg fahren wir an einem Auto vorbei, das halb in einem Feld steht. Etwas abseits streift eine Frau in einem weißen Kleid durch die Wiesen. Das ist Birthe, der eingefallen ist, dass sie doch gerne einen Brautstrauß hätte:))
Die vorwiegend bunt gekleidete Hochzeitsgesellschaft zwei zu Tränen rührende Eheversprechen (sowas gibt es wohl nur in Freikirchen?) - zumindest der Brautvater heult. Die "Predigt" ist mit "naiv" freundlich umschrieben. Dann gibt es einen kleinen Sektempfang, Gratulationen, Gespräche und Fotoshooting. Wir lernen Mo's Eltern kennen und eine Menge anderer Leute.
Später in einem Jugendzentrum wird gegessen und getanzt. Ich muss gestehen, dass namibische Essen schmeckt in Namibia sicherlich besser als in Europa. Aber das Tanzen macht Spaß. Ein kleiner Salsa-Kurs hilft auch Tanz-Legasthenikern wie mir auf die Sprünge. Beim afrikanischen Gruppentanz zeigt mir Mo's Vater wie ich mich bewegen müsste, damit es authentisch wirkt. Wir fallen uns lachend in die Arme:).Ein schöner Abend. Neben der obligatorischen Ansprache trage ich noch ein Lied vor, das ich vor mehr als zwanzig Jahren für ( und über) Birthe geschrieben habe. Das hatte mein Töchterchen sich gewünscht.
Gegen Mitternacht verlassen wir die fröhliche Feier. Wir müssen ja bald schon wieder aufstehen. Morgen steht uns ein für unsere Verhältnisse recht langer Tag bevor.