Montag, 10.07.2017                                                                         der zwölfte tag

Aufstehn? Och nö!? Draußen ist es wolkenverhangen trübe. Gabi steht trotzdem auf und geht für's Frühstück einkaufen. Als sie zurück ist, muss ich wohl oder übel raus aus dem Schlafsack.

Eigentlich hatte ich eine Wanderung durch die Uina-Schlucht geplant. Aber irgendwie ist es zu aufwendig von hier aus dorthin zu kommen. Also ändern wir mal wieder unsere Planung:)

Mit der Gondel, die direkt neben dem Campingplatz startet, fahren wir auf die Haideralm (2100m) um von dort den "Elferkopf" (2900m) zu erklimmen. Wenigstens ein Mal in diesem Urlaub sollen die Wanderschuhe zum Einsatz kommen. Etwa drei Stunden soll der Aufstieg dauern, aber ich merke schon nach den ersten paar hundert Metern, dass ich nicht die Power habe, mit der wir im letzten Jahr auf den Preikestolen in Norwegen gestürmt sind. Ca. 45 Minuten unter dem Kamm des "Elfer" streiche ich die Segel. Ob es an der Höhe liegt, dass ich so schwächle?

Es ist schön hier oben. Total ruhig, wabernde Nebelschwaden zaubern spannende Lichtspiele. Ganz oben wäre es vermutlich auch nicht viel anders. Ich mag es eigentlich gar nicht, einen Weg nicht bis zum Ende zu gehen.

Dass es windig ist und zu tröpfeln beginnt, erleichtert die Umkehr so kurz vor dem Ziel. :(

Kurze Zeit später stellen wir fest, dass diese Entscheidung goldrichtig war. Diesmal ist es Gabi, die Probleme bekommt. Mit zunehmenden Abstieg schmerzt ihr Knie. Wir werden immer langsamer und vorsichtiger. ZUrück auf der Alm gönnen wir uns einen Kaffee und teilen uns einen Apfelstrudel. Der ist so riesig, dass er locker für uns zwei kleine Menschen reicht.

Wieder im Tal ist das Wetter deutlich besser. Im Zelt ist es sogar fast zu warm für den Nachmittagsschlaf;)

Jetzt sitze ich im Schatten hinter dem Zelt und schreibe, während Gabi vor mir liegt - und schläft:)

Gleich werde ich noch ein wenig Wäsche waschen, Essen kochen - ja, wir gehen heute mal nicht essen:)) - und irgendwann geht es ins Bett.

Morgen wollen wir nach Nauders. Dort habe ich in den frühen 80ern ein paar Jugendfreizeiten gemacht, mich zum ersten Mal so richtig verliebt und mit einem Freund eine kleine Trockenmauer gebaut. Ob es das Freizeithaus heute noch gibt? Wir werden sehen.