Mittwoch, 27.07.2016                                                                          der elfte Tag

Was sind wir froh, dass wir diesen merkwürdigen Campingplatz heute morgen verlassen können. Das Zelt haben wir nass, wie es vom Morgentau war, eingepackt. Hauptsache weg. Auch das Frühstück verschieben wir auf die nächste Tanke. Bis die kommt, sind wir allerdings schon fast in Lillesand - und es regnet mal wieder. Mit dem Mut der Verzweiflung suchen wir Schutz in einem McDonald um mit noch mehr Mut und Verzweiflung einen "Schinken-Bagle" und einen Kaffee hinunterzubringen.

Gegen 12:00 sind wir am "Tingsaker -Familie-Camping". Eine Hütte? Der Platz ist restlos voll. Da ist nicht mal mehr Platz für eine Isomatte. Das Mädel an der Rezeption empfiehlt uns eine Alternative in Møgelstu. Dort mangelt es nicht an Platz. Wir finden eine große Wiese mit Bauernhaus und zwei (!) Hütten. Eine davon ist tatsächlich frei - und kostet nur die Hälfte von dem, was wir auf dem anderen Platz gezahlt hätten. Eine bestimmt 80jährige wortkarge Frau nimmt uns das Geld ab, ihr Sohn darf uns die Hütte zeigen. Die ist urig, man könnte auch 


sagen: alt:) Toiletten und Duschen befinden sich im Haupthaus und sind genauso alt wie die Hütten, aber absolut sauber! Wir packen aus und genießen unser zweites Frühstück - oder das Mittagessen, wie man's nimmt - oder frau;).

Mit einem Koffer und dem Daypack machen wir uns auf nach Lillesand. Der kleine Ort bietet viele Boutiquen, in denen Bootsurlauber, die in dem beschaulichen Yachthafen ankern, ihr Geld ausgeben können. Wir geben unser Geld in einem kleinen Museumsladen aus. Schließlich muss noch die Elchsalami ersetzt werden und weitere liebe Menschen zu Hause sollen mit einem kleinen Mitbringsel bedacht werden. Na ja, und je ein Geburtstagsgeschenk für den Vater und die Schwester extra aus Norwegen ist doch auch nicht zu verachten.

Gabi hat im Reiseführer einen kleinen Ort gefunden, den wir mit den Bikes erreichen können, obwohl er auf einer kleinen Insel mitten zwischen den Schären liegt. Brekkestø heißt er. Über eine kleine Straße und eine noch kleinere und vor allem schmale Brücke gelangen wir dorthin. Der Hafen ist winzig, gänzlich ohne Tourismus. Er dient den Menschen, die ihre Häuser auf einer der Schären haben als Stützpunkt für den Einkauf und ihre Boote. Der Weg zu ihrem Haus führt ausschließlich übers Wasser. Für manche mit einem Ruderboot.

Gabi könnte noch stundenlang hier sitzen und dem beschaulichen Treiben zuschauen, zumindest bis der Vorrat der Eisdiele zu Ende ist:) Aber ich will ja noch kochen und das Zelt nochmal aufbauen, damit es in der Abendsonne noch ein wenig trocknen kann. Also fahren wir zurück - ich habe mich mal durchgesetzt;)

Nach einer kurzen Kaffeepause baue ich das Außenzelt auf. Na, was passiert wohl als es gerade eine halbe Stunde auf der Wiese in der Sonne steht? Richtig: es regnet! Egal, nasser kann es nicht mehr werden.

In Lillesand haben wir Tortelloni, Tomaten und eine Basilikumsauce gekauft und für später ein paar Pistazien, für Gabi ein kleines und für mich ein großes Bier. Das gibt es nach dem späten Abendessen. Vorher will (muss) Gabi aber noch duschen, wozu sie gerade so gar keine Lust hat!

Na, dann trink ich das Bier halt alleine. Und das kleine gleich mit? :))

Guats Nächtle!