Es geht auch mit der V-Strom!

Die Hinfahrt - 06.05.2016

Ich habe ein Enduro-Training gebucht. Arne ist ein kleiner Anbieter solcher Trainings am Steinhuder Meer. Heute fahren wir erstmal zum Campingplatz. Es ist die erste Fahrt mit zwei Motorrädern. In Bremen holen wir noch ein Ersatzteil für meinen Helm. Das Fahren klappt prima. Gabi ist echt spitze! Auf der Landstraße ist sie noch sehr vorsichtig, aber das ist ja auch richtig, wenn frau ihren Führerschein erst seit ein paar Wochen besitzt.

Auf dem Zeltplatz bauen wir in Ruhe das Zelt auf, ich baue Koffer und auch die Kofferträger von meinem Motorrad ab. Wer weiß wie oft ich mich morgen ablege und welche Folgen das haben kann. Arne hat mir versichert, dass er das Training den Fähigkeiten der Teilnehmenden anpasst und ich nur das mache, was auch mit der eher straßenorientierten Originalbereifung geht. Na, wenn das mal gut geht?

Wir kochen noch etwas und sind zufrieden mit unserem Equipment. Die Beratung im Fachhandel hat sich gelohnt.


Das Training - 07.05.2016

Wir sind die ersten am vereinbarten Treffpunkt, einem Einfamilienhaus irgendwo in einer kleinen Siedlung. Nach und nach trudeln auch die anderen ein, natürlich zu 80% auf BMW. Ich bin der Einzige mit einer V-Strom und bin ehrlicherweise etwas eingeschüchtert ob der Dominanz der "echten Adventures".

Nachdem wir die Motorräder um diverse Teile erleichter haben, die nicht kaputt gehen sollen und den Reifendruck auf 1,5 Bar gesenkt haben, geht es los zum Trainingsplatz. Ein kurzes Stück Landstraße, dann biegen wir ab auf einen Feldweg. Arne instruiert uns, dass wir zum warm up einfach nachmachen sollen, was er vormacht. Im Stehen zu fahren ist ja noch in Ordnung; habe ich zwar noch nie gemacht, aber das bekomme ich hin. Dann geht es los: das eine Bein heben und auf die andere Seite damit; mit dem rechten Fuß auf die linke Fußraste und das andere Bein in die Luft. Bin ich hier beim Voltigieren? Mir wird schon etwas mulmig. Jetzt noch den Arm zur Seite austrecken; einen Unterschenkel auf dem Sitz ablegen; den anderen dazu. Bei "mit beiden Füßen auf der Sitzbank stehen" habe ich gepasst:(

Ich komme dennoch heil mit den Anderen auf dem Trainingsgelände an, ein großer Acker mit einem Hügel, einer Sandmulde, einer richtigen Sandkuhle, einem Graben und was sonst noch das Herz des Offroad-Fahrers begehrt.

Das Fahren macht Spaß, ich lege das Motorrad auch nur drei Mal auf die Seite:)

Slalom fahren, bergauf, bergab, am Hang wenden,  im Kreis fahren, ... selbst durch den Tiefsand schafft es meine V-Strom mit ihren Straßenreifen, wenn auch erst im zweiten Anlauf, was definitiv eher am mangelnden Können des Fahrers liegt als an der Maschine. Überhaupt kann dieses Motorrad deutlich mehr als ich auszureizen in der Lage bin. Nach der Mittagspause - wir werden übrigens vorzüglich mit Speisen und Getränken versorgt - pflügen wir mit wachsender Begeisterung den Acker um. Bis ich im Schlamm stecken bleibe; das Motorrad steht von alleine und weigert sich, seinen Weg fortzusetzen. Arnes Befreiungshilfe gelingt zwar, hinterlässt aber ordentliche Spuren an Mensch und Maschine in Form von braunen feuchten Brocken.

Die meisten Anderen machen weiter. Ich bin der Dritte, den so langsam die Kraft verlässt. Aber zuschauen und anfeuern macht auch Spaß;)

Gabi hat den Tag über ebenfalls zugeschaut und Fotos gemacht. Wer weiß, vielleicht macht sie das nächste Mal aktiv mit?


Zurück von einem tollen Wochenende - 08.05.2017

Ganz in der Nähe des Campingplatzes, direkt am See bei "Birgit" gönnen wir uns ein Frühstücksbuffet. Vielleicht bekomme ich hier sogar noch ein kleines Mitbringsel für meine Mutter? Heute ist Muttertag und wir werden auf dem Rückweg bei meinen Eltern zum Kaffee vorbeischauen.

Zwischendurch noch eine kleine Mittagspause und wir merken, dass so ein Kommunikationssystem vielleicht gar nicht schlecht wäre. Ich übersehe nämlich irgendwie Gabis Lichtzeichen, die dringend eine Tankstelle braucht. Aber sie muss ja auch nicht immer 500m hinter mir fahren!?;) An einer Ampel holt sie mich ein und wir fahren die nächste Tanke an. Genau gegenüber gibt es einen Imbiss, der zur Pause einlädt. Wie schön:)

Irgendwann am Abend kommen wir wohlig erschöpft zu Hause an.

Das war ein tolles Wochenende. Bestimmt war das nicht mein letztes Enduro-Training. Aber erstmal freue ich mich auf die gemeinsame Fahrt nach Norwegen in diesem Sommer!